Spätestens seit den Ausführungen des bekannten Arztes und Psychotherapeuten Ruediger Dahlke zum Thema Filmtherapie rückt der Nutzen von Filmen für die mentale Gesundheitsförderung immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Zwar kann man nicht erwarten nur durch Ansehen eines Filmes oder einer Dokumentation von psychischen Erkrankungen geheilt zu werden. Es gibt allerdings durchaus Werke die zurecht den Titel „therapeutisch wertvoll“ tragen, da sie die Auseinandersetzung mit diversen psychischen Lebensthemen oder Krisen sinnvoll unterstützen können. Mitunter bekommen daher auch Psychotherapiepatienten zur Erweiterung und Vertiefung von Sitzungen Filmtipps mit auf den Weg.
Ein aus meiner Sicht besonders wertvoller und empfehlenswerter Film ist die 2016 in Australien entstandene Dokumentation „Embrace – Du bist schön“. Entstanden ist das tief berührende Werk aufgrund der zahlreichen Reaktionen auf ein Posting der Fotografin und dreifachen Mutter Taryn Brumfitt, bei dem diese in Form eines umgekehrten Vorher-Nachher-Fotos ihre Selbstakzeptanz demonstriert.
Nicht nur Personen die von einem negativen Selbstbild (Depression) oder einer Körperschemastörung (Magersucht) betroffen sind, können durch diesen Film viel darüber erfahren, wie man lernen kann, seinen unperfekten Körper akzeptieren und anzunehmen.
Dabei beleuchtet die Dokumentation nicht nur den Themenbereich Magerwahn und Schönheitsoperationen, sondern auch den Umgang mit beeinträchtigten, alternden oder von Schwangerschaften, Unfällen oder Krebserkrankungen gezeichneten Körpern. Sie richtet sich in erster Linie an Frauen, die statistisch gesehen ungleich kritischer bei der Beurteilung des eigenen äußeren Erscheinungsbildes sind; seine Botschaft gilt allerdings genauso für Männer. Also unbedingt ansehen!