Als Resilienz bezeichnet man die Fähigkeit von Menschen, Krisen unter Rückgriff auf persönliche Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklung zu nutzen. Es geht also um eine innere Stärke, die insbesondere dann benötigt wird, wenn wir in Krisen geraten. Dementsprechend wird Resilienz oft auch als das psychische Immunsystem des Menschen bezeichnet.
In der bisherigen Forschung zum Thema Resilienz haben sich sieben Fähigkeiten herauskristallisiert, die für die Resilienz eines Menschen von entscheidender Bedeutung sind. Sie werden auch als die sieben Säulen der Resilienz bezeichnet:

Selbstwahrnehmung: Festzustellen, dass es uns nicht gut geht und entsprechend darauf zu reagieren, stellt einen wichtigen Faktor im Hinblick auf die Resilienz eines Menschen dar. Mit einer guten Selbstwahrnehmung gelingt es uns, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und auf deren Erfüllung zu achten. Dies hat auch Einfluss auf unser Selbstvertrauen und unser Selbstwertgefühl.
Lebensfreude: Mit Lebensfreude ist gemeint, dankbar für das Leben zu sein und ein Gefühl von allgemeiner Zufriedenheit zu empfinden. Sie gibt uns Kraft, Zuversicht und Motivation und hilft uns, auch in schwierigen Zeit aufzustehen und weiterzumachen.
Selbstbestimmung: Selbstbestimmt zu leben bedeutet Kontrolle über das eigene Leben auszuüben und sich in seinen Entscheidungen nicht zu sehr von den Erwartungen anderer leiten zu lassen. Wenn man sich nicht übermäßig als Opfer der Umstände sieht, sondern als Gestalter seines Lebens, dann erlebt man sich auch in schwierigen Situation als stark und handlungsfähig.
Optimismus bezeichnet die Tendenz, die Dinge zuversichtlich zu sehen und selbst in schwierigen Situationen positive Ergebnisse zu erwarten. Optimistische Menschen sind mit höherer Wahrscheinlichkeit als pessimistische der Auffassung, dass erwünschte Ergebnisse für sie erreichbar sind und strengen sich dementsprechend auch mehr an ihr gewünschtes Ziel zu erreichen.
Coping leitet sich vom englischen Verb to cope with ab und bedeutet zurechtkommen bzw. bewältigen. Coping meint daher die Summe der uns zur Verfügung stehenden Bewältigungsstrategien, beziehungsweise unsere Fähigkeiten zum Stressmanagement. Dabei sind sowohl Problemlösefähigkeiten gemeint als auch Fähigkeiten zur Emotionsregulation.
Empathie ist eine wichtige soziale Kompetenz. Die Fähigkeit sich auf andere einzulassen und deren Bedürfnisse zu verstehen trägt zur Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls und damit zu mehr eigener Zufriedenheit bei.
„Krise ist ein produktiver Zustand.
Man muss ihr nur den Beigeschmack
der Katastrophe nehmen.“
Max Frisch