Wenn sämtliche Feste abgesagt und Wirts- sowie Vereinsleben ausgesetzt sind, dann bedeutet dies für die meisten Menschen eine erhebliche seelische Belastung. Aktivitäten, mit denen wir sonst Kraft für den Alltag getankt haben, fallen weg und oftmals kommen zusätzliche Anforderungen wie die Beschäftigung der Kinder oder die Versorgung von quarantänepflichtigen Angehörigen auf uns zu. Wenn dann noch der Lichtmangel der Winterzeit Einfluss nimmt, ist der Weg zur depressiven Verstimmung nicht mehr weit. Um einer solchen negativen Entwicklung vorzubeugen, heißt es kreativ zu werden und wegfallende Aktivitäten durch coronasichere Alternativen auszugleichen.
Nutzen Sie alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aus und beschreiten Sie auch einmal unbekannte Pfade!
Wenn also der Fußballverein geschlossen hat, wäre dies eine gute Möglichkeit eine neue Outdoorsportart auszuprobieren. Da gäbe es zum Beispiel das immer populärer werdende Nordic Walking, bei dem schnelles Gehen durch den Einsatz von zwei Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird. Sofern es die Witterung zulässt, könnte auch das Langlaufen oder Eislaufen auf einem zugefrorenen See ausprobiert werden. Benötigtes Equipment kann oft kostengünstig geliehen oder gebraucht gekauft werden und muss keinesfalls immer neu aus dem (eventuell ohnehin geschlossenen) Sportartikelgeschäft kommen.
Das ebenfalls für das seelische Wohlbefinden äußerst wichtige Kontakthalten mit anderen Personen könnte sich von den Treffen in großer Runde vorübergehend auf einen gemütlichen Kaffeeklatsch mit einer Freundin oder ein Feierabendbier mit dem besten Kumpel verlagern. Zweiergespräche haben durchaus ihren Reiz und bieten die Möglichkeit der ungeteilten Aufmerksamkeit, die in unserer hektischen Zeit ein seltenes Gut geworden ist.
Wer Friseurbesuche und Massagen vermisst, könnte Wellnessprodukte für zuhause wie Badezusätze, Gesichtspackungen oder Körperpeelings ausprobieren, und dem abendlichen Waschritual so zusätzlichen Wohlfühlfaktor verpassen. Empfohlen werden können auch gegenseitige Partnermassagen, die nachweislich zum psychischen und physischen Wohlbefinden beider Partner beitragen.
Womit auch immer Sie sich selbst etwas Gutes tun wollen – wichtig ist, dass es regelmäßig geschieht!
Die Frage „Was kann ich mir heute Gönnen oder Gutes tun“ sollte ein selbstverständlicher Teil im Tagesablauf sein und nicht dem Wochenende oder gar nur der Urlaubszeit vorbehalten sein. Denn nur durch regelmäßige „Streicheleinheiten“ bleibt unsere Seele in Balance.
Sollten die Probleme doch einmal zu groß werden, zögern Sie nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und wenden Sie sich an eine telefonische Hotline (z. B. Krisenhilfe OÖ 0732/2177) oder einen professionellen Psychotherapeuten ihres Vertrauens!